Geschichte
Das Fläscher Quartiersträsschen St. Luzi, in dem wir leben und wirken, wird im lokalen Idiom seit jeher Gatluzi genannt. So war Grossvater Heinrich Kunz in den Dörfern der Herrschaft denn auch als Gatluzi-Heiri bekannt. Ebendieser Gatluzi-Heiri entschloss sich 1963 dazu, den bis dahin gemischten Landwirtschaftsbetrieb in einen reinen Weinbau umzugestalten. Unterstützt wurde sein Vorhaben in den siebziger Jahren durch die Fläscher Güterzusammenlegung und die damit einhergehende Ausweitung der Rebfläche, die er aktiv mitgestaltete. Auf den Obst- und Rebhainen, die seine Ehefrau Elli, geborene Nigg, mit in die Ehe brachte, reifen heute die Maienfelder Blauburgunder.
Vater Heinz Kunz wuchs auf dem Gut auf und war von Kindsschuhen an sowohl mit der Vieh- und Ackerwirtschaft als auch dem Obst- und Weinbau vertraut. Mit dem Erweiterungsbau des Weinkellers nach der Übernahme legten er und Elisabeth Kunz, geborene Jäger, im Jahre 1990 den Grundstein für die Erweiterung des herkömmlichen Angebots um Degustationen und neue gesellschaftliche Formate: Elisabeth, selbst eine begnadete Musikerin, verstand es die Leute mit Geschick, Volksmusik und selbstgekelterten Weinen zu geselligen und heiteren Anlässen zusammenzubringen. Elisabeth und Heinz machten sich mit diesen musikalisch begleiteten Gesellschaften und ihrer gepflegten Gastfreundschaft weit über die Region hinaus einen Namen. Auch im Weinbau selbst entwickelten sie den Betrieb weiter und ergänzten die Lagen, die vormals ausschliesslich mit viel Blauburgunder und wenig Riesling Sylvaner bepflanzt waren, schrittweise mit weissen und roten Spezialitäten. Der Blauburgunder aber blieb dabei stets der unangefochtene Star im Sortiment.
Nach erfolgreich abgeschlossener Winzerlehre wandte Sohn Heinz Kunz dem Metier erstmal den Rücken zu, nutzte die Zeit für ausgiebige Reisen und widmete sich an der Universtät Luzern dem Studium der Kulturwissenschaften. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich nebenher in verschiedenen Gastrobetrieben in der Stadt und auf dem elterlichen Weingut auf dem Land. Es folgte ein Masterstudiengang an der Zürcher Hochschule der Künste, mit dem sich des Sohnes Exkursbogen schloss. Mit einer guten Portion Weitblick und der Entschlossenheit miteinzubringen, was er in den Jahren des Reisens und Studierens gesehen, erfahren und gelernt hatte, kehrte Heinz zurück nach Fläsch. Gemeinsam mit seiner Partnerin Daniela Albertini übernahm er per 1. Januar 2020 den Familienbetrieb in dritter Generation, um diesen unter altem Namen neu zu denken.